Fast nichts geht über eine richtig gute Nudelsuppe mit selbst gemachter Fleischbrühe. Nicht nurnjetzt, an diesen immer noch sehr kalten Frühlingstagen sondern auch im Sommer, Herbst und Winter.
Nudelsuppe gehört natürlich nicht gerade zum Fast-Food. Es ist nicht so viel Arbeit, eine Nudelsuppe zu kochen, aber man muß gut planen und am besten einen Tag vorher anfangen.
Hat man erst mal die Brühe und das Fleisch gekocht, kann man innerhalb kurzer Zeit eine prächtige Suppe herbeizaubern.
Bis jetzt hatte ich Suppe fast nur aus «suppebein» gekocht. Das sind gefrorene Fleisch-Knochen-Würfel, die man in Norwegen in den Gefriertruhen der Supermärkte findet. Dort gibt es ja außer in den großen Städten wie Bergen oder Oslo keine Fleischereien.
Bei meinen Besuchen in Deutschland nutze ich die Möglichkeit und gehe sehr gerne zum Fleischer. Allerdings finde ich es immer schwierig, die ausgestellten Fleischstücke den entsprechenden Tierteilen und möglichen Verwendungszwecken zuzuordnen. Deshalb bin ich auf kommunikationsfreudige Fleischthekenmitarbeiter angewiesen.
«Was ist das?» , fragte ich die Dame hinter der Fleischtheke und zeigte auf ein schönes großes, leuchtend rotes Stück. «Suppenfleisch», war die Antwort. Das Fleischstück sah so viel besser aus, als das meiste, was ich in norwegischen Supermärkten normalerweise kaufen kann. Deshalb dachte ich, daß man das Fleisch sicher auch für Gulasch oder anderes verwenden könnte. «Was kann man damit alles machen?», fragte ich die Thekendame und erhielt die lakonische Antwort: «Suppe».
Trotz der offensichtlichen Abweisung der Verkäuferin, kaufte ich das Fleischstück. Mein Mann hätte wohl niemals, etwas von einer so frechen Person gekauft, sondern etwas ähnlich Freches zurückgeschleudert und die Dame stehen lassen. Aber bei mir trumpfte hier das kulinarische Interesse über den verletzten Stolz.
Da Suppe aus Fleisch für mich kochtechnisches Neuland bedeutete, mußte ich das weltweite Netz fragen. Das Ergebnis war ausgezeichnet: butterweiches, leckeres Rindfleisch, reichlich Fleischbrühe und leckere gekochte Gemüse für ein perfektes Süppchen.
Zutaten:
1 kg Suppenfleisch
2 EL Salz
5 Pfefferkörner
3 Möhren
¼ Knolle Sellerie
1 Zwiebel
Als zusätzliche Suppeneinlage: kurze Nudeln, gefrorene Erbsen
Zubereitung:
Das Fleisch gut abspülen. In einem großen Topf mit reichlich Wasser bedecken – ca 3 Liter per Kilogramm Fleisch. Aufkochen. Schaum abschöpfen. Dann nur noch sieden lassen, weil sonst die Brühe trüb wird. Das Fleisch sollte, um weich zu werden mindestens 2 Stunden sieden.
Ungefähr eine bis eine halbe Stunde vor Ende der Kochzeit Salz und Gemüse zugeben.
Ich habe den Sellerie in sehr große Stücke geschnitten, die Möhren und die Zwiebel ganz gelassen.
Mit einer Gabel kann man testen, ob der Sellerie weich genug gekocht ist. Dann ist auf jeden Fall auch das andere Gemüse gar.
Dann holt man Gemüse und Fleisch aus der Brühe und schneidet alles in Würfel.
Nudeln und Erbsen werden in einem Extra-Topf gekocht.
Zuerst kocht man die Nudeln. 2 Minuten bevor die Nudeln fertig gegart sind, gebe ich die gewünschte Menge Tiefkühlerbsen ins Nudelwasser, koche das Wasser noch mal auf, lasse die Nudeln zusammen mit den Erbsen noch 2 Minuten kochen und gieße dann das Kochwasser ab.
Ja und jetzt muß man nur noch die Suppe zusammensetzen. Man kann das gleich in dem Topf tun den man zum Kochen der Nudeln und Erbsen verwendet hat.
Reste:
Aus Fleischresten kann man Fleischsalat machen. Reste von Brühe, Fleisch und Gemüse kann man einfrieren.
Bild: Streetart in Paris
Kommentar verfassen