In Norwegen ist es Tradition, bei Wanderungen in der Natur Feuer zu machen. Dann wird Kaffee, der sogenannte Kokekaffee, in Kesseln direkt über dem Lagefeuer gekocht. Es werden oft Würstchen am Spieß gegrillt und dann mit Ketchup in weichen, schlabbrigen „Pölsebröd“ (Würstchenbrot) verzehrt.
Sind Kinder dabei werden auch mal „Pinnebröd“ gebacken. Auf deutsch heißen die Stockbrote. Den Teig für die Pinnebröd nimmt man fertig gemischt auf die Wanderung mit, um ihn am Ziel der Wanderung über der Glut an Stöcken zu rösten.
In den Sommermonaten – von April bis September – ist das Feuerwachen im Wald wegen Waldbranndgefahr verboten. Aber von Oktober bis März wird reichlich im Wald gezündelt. Man findet an vielen Orten im Wald Feuerstellen die von Vereinen oder der Kommune errichtet wurden. Aber darüber hinaus findet man im Wald hier überall Reste von Feuerstellen.
Jetzt mitten im November ist schon wegen der Kälte Hochsaison für Lagerfeuer. Und deshalb habe ich mir schon mal die Rezepte für Pinnebröd herausgesucht.
Man kann für den Teig mit Backpulver oder Hefe verwenden.
Die meisten machen süßes Pinnebrød, bei dem Zucker in den Teig kommt. Aber herzhaftes Pinnebröd mit z. B. Knoblauchbutter und Kräutern ist auch sehr gut.
Irgendwo habe ich gelesen, es sei schlau, auf die Wanderung ein paar feuchte Reinigungstücher mitzunehmen, um die teilverklebten Hände zu reinigen. Bis jetzt hatte ich immer Dreckfinger und dachte, daß gehört dazu.
Hier habe ich mal vier Varianten:
Pinnebröd mit Backpulver (größere Portion)
Zutaten für 10 Portionen:
6dl Mehl
2 TL Backpulver
1-2 TL Salz
2 dl Wasser oder Milch
1 dl Öl oder geschmolzene Butter
Pinnebröd mit Backpulver, süße Variante (kleinere Portion)
Zutaten:
4dl feines Weizenmehl
½ TL Salt
2 TL Zucker
2 TL BP
5 EL Öl
1,5 dl Wasser
Pinnebröd mit Hefeteig
Zutaten für 8 Portionen:
5dl grobes Vollkornweizenmehl
2dl feines weißes Weizenmehl
1 TL Salt
1 TL Trockenhefe
2 EL Olivenöl
3 dl lauwarmes Wasser
Pinnebröd mit Haferflocken:
3 dl feine Haferflocken
3 dl feines Vollkornmehl Weizen
2 TL BP
1 EL Honig/ Zucker
½ dl Rapsöl
2 Wasser
Den Teig bereitet man zu hause zu und nimmt ihn dann in einer dichten Büchse oder stabilen, dichten Plastiktüte mit auf Tour.
Man mischt einfach alle Zutaten. Der Hefeteig sollte gut geknetet werden. Da man den Hefeteig sowieso nicht sofort zubereitet muß er auch nicht gehen.
Aber Vorsicht bei der Verpackung. Der Teig vergrößert sich unterwegs und man sollte Dosen verwenden, die mindestens dobbelt so groß wie das Teigstück sind.
Zuerst sollte man das lagerfeuer machen. Es braucht nämliche eine Zeit, bis das Feuer gut durchgebrannt und eine schöne Glut entstanden ist. Die Brote sollen ja nicht auf der offenen Flamme gebacken werden, da würden sie verbrennen. Sonder sie müssen schön langsam und gleichmäßig über der Glut geröstet werden.
Fülle für Pinnebröd:
- geriebener Käse/ Parmesan
- getrocknete Tomaten
- gebratene Zwiebeln
- Kräuter frisch oder getrocknet
- Knoblauchbutter
- Kochschinken
- Chorizo
Teig mit Fülle belegen, zusammenrollen, Stücke abschneiden und diese zu langen Strängen ausziehen. Diese Teigstreifen um die Pinne wickeln und über der Glut backen. Dabei immer schön drehen, damit sie von allen Seiten gleichmäßig gebacken werden.
Beitragsbild: Am Tussvatn bei Bodø, Nordnorwegen
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