Es war mal wieder Zeit für einen Kuchen. Am Wochenende hatten wir die letzten Reste des Weihnachtstollens gegessen, die wir in der Speisekammer vergessen, und nun wiedergefunden hatten, und die jetzt, so lange nach Weihnachten… ja wirklich… ganz supertoll schmeckten. Meine Mutter hat immer die Geschichte eines Bäckers in Ilmenau erzählt, der einige seiner Stollen ein Jahr lang an einem kühlen Platz aufbewahrte und der Meinung war, daß Weihnachtsstollen nach einem Jahr Lagerung am besten schmeckte. Mein Versuch mit 3 Monaten Lagerungszeit bestätigt das. Deshalb überlege ich jetzt, ob ich im Herbst gleich die Stollen für 2024 mit backe….
Aber es war ja Nigella Lawsons „ Dense chocolate loaf cake“, über den ich hier eigentlich schreiben wollte.
Das Rezept aus „How to be a domestic goddess“ ist schon ziemlich lange mit einem kleinen gelben Klebezettel versehen. Es hört sich spannend an – immerhin sollen 250ml kochendes Wasser zum Teig gegeben werden. Das kann ein fantastisches Resultat aber auch ein glitschiges Fiasko ergeben. Somit konnte ich den Kuchen also nicht backen, wenn Gäste kommen sollten. Und ein ganzer Kuchen im Haus ohne Gäste hat meisten schlimme Folgen …
Nichtsdestotrotz ging ich also vorgestern die Herausforderung an, und gestern wurde verkostet: Der Himmel!!!!!!! Ihr MÜSST IHN EINFACH NACHBACKEN!!! Glitschig, weich, schokoladig. Man braucht nichts dazu… keine Sahne, keine Soße, keine Früchte…und keine Gäste.
Die einzige Vorsichtsmaßnahme, die ich empfehlen kann: Schneidet eine Scheibe ab und stellt danach den Kuchen ganz weit weg. Vielleicht schafft ihr es ja dann, nur eine Scheibe zum essen.
Zutaten:
225g weiche Butter
375g brauner Zucker
1 Prise Salz (Steht nicht in Nigellas Rezept, empfehle ich aber.)
2 große zimmerwarme Eier
1TL Vanilleextrakt
100g dunkle Schokolade geschmolzen und etwas abgekühlt
200g Mehl
1 TL Natron
250ml kochen heißes Wasser
23x13x7cm Rührkuchenform
Zubereitung:
Den Ofen auf 190 Grad vorheizen. Die Rührkuchenform sollte man gründlich mit Backpapier auslegen und dieses einfetten. Da der Kuchen sehr feucht ist, läßt er sich nach dem Backen schlecht aus der Backform lösen.
Butter und Zucker luftig aufschlagen und das Salz, Vanillearoma und die Eier nacheinander zugeben. Die geschmolzene Schokolade zugeben und noch mal kräftig rühren. Das Mehl abmessen und mit dem Natron mischen. Dann kocht man das Wasser auf und mißt es ab. Abwechselnd werden nun eilöffelweise Mehl und Wasser zugegeben. DerTeig, der zum Schluß ziemlich flüssig ist, wird nun in die Backform gegossen und in der Mitte des Ofens 30 Minuten gebacken. Dann reduziert man die Temperatur auf 170 Grad und bäckt weitere 15 Minuten.
Der Stäbchentest hilft am Ende des Backvorgangs hier nicht weiter. Ein in den Kuchen gestecktes Holzstäben sollte nach der Backzeit immer noch mit etwas Teig daran herausgezogen werden.
Der Kuchen muß in der Backform erst ganz abkühlen, bevor man ihn stürzen sollte und das Backpapier abzieht. Es lohnt sich zu warten, dieser Kuchen schmeckt nach 1 bis 2 Tagen noch besser.
Und übrigens: Nicht erschreckend wenn der Kuchen währen des Backens in der Mitte zusammensackt. Das muß er, weil er so feucht und gut ist.
Beitragsbild: Streetart in Paris
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