Pâte de fruits

In Frankreich oder im Kaufhaus des Westens kaufen wir gern die leckeren Fruchtgeleebonbons, die dann am Weihnachtsabend auf den bunten Teller kommen und von allen andächtig gelutscht und nicht gekaut werden, damit der Geschmack möglichst lange hält. Denn sie kosten so viel, als ob sie vergoldet wären.

Zufällig bin schien Murielle Rousseaus Buch „La vie en rose“ auf ein Rezept für Pâte de fruits gestoßen. Und da wir dieses Jahr keine vorweihnachtliche Reise zu Gourmetlokalisationen machen konnten, sondern das Nahen der festlichen Zeit eingesperrt im Haus bei Schneesturm und Unwetter verbrachten, schien mir die Herstellung von Pâte de fruits eine gute Möglichkeit, das ohnehin schon gut gefüllte Lager an süßen Figur-Feinden noch etwas aufzustocken.

Im Originalrezept war angegeben 1,5 Kilo Beeren in Wasser zu kochen, dann mit Zucker und Zitronensaft zu mischen und dann 5 Tage stehen zu lassen, bis die Fruchtmasse sich verfestigt hatte.

Der Vorgang erschien so einfach, also machte ich mich gleich ans Werk. Das Ergebnis war ein riesiger Topf Fruchtpürree, welches auch an Tag 3 noch keine Tendenz zur Verfestigung zeigte. Mir wurde klar, daß 1. die Menge allzu groß war und sie 2. niemals fest werden würde, jedenfalls nicht vor Weinachten.

Die Internet Recherche ergab, daß alle Rezepte für Pâte de fruits mit einer bestimmten sorte Pektin, dem gelben Pektin, hergestellt wurden. Dieser spezielle Stoff war im für mich erreichbaren Umkreis, weder in Geschäften noch Apotheken aufzutreiben.

Das Internet gab Auskunft, daß Veganer, die Pâte de fruits auch mit Agar-Agar, herstellen. Dose: 10g auf 500g Früchte. Da  ich die Früchte schon mit dem Zucker gemischt hatte, nahm ich also 1 kg Fruchtmischung rührte 10g Agar-Agar rein und Das Ergebnis war schon etwas fester als das Originalprodukt aber noch nicht für Konfekt geeignet.

Der zweite Versuch mit der doppelten Menge Agar-Agar, also 20 g, war erfolgreich. Die Fruchwürfel waren fest genug aber nicht zu fest und hatten ein intensives, herrliches Johannisbeeraroma.

Und hier ist nun das Rezept, Ergebnis intensiver Forscher-Arbeit:

Zutaten:

500g schwarze Johannisbeeren

500ml Wasser

ca. 500g Zucker

20g Agar-Agar

2 EL Zitronensaft

Zucker zum Wälzen

Zubereitung:

In einem Topf die Früchte mit dem Wasser kochen bis die Früchte zerfallen. Dann die Früchte durch ein Sieb passieren.

Einen Backrahmen oder eine Form 16×16 bis 18×18 cm mit Frischhaltefolie auskleiden.

Die Fruchtmasse abwiegen und das gleiche Gewicht an Zucker vermischt mit dem Agar-Agar und den Zitronensaft zusetzen. Alles mindestens 10 Minuten kochen. Wenn man ein Thermometer hat kann man mit diesem die Kochzeit gut kontrollieren: Das Pate ist fertig, wenn 105-107 Grad erreicht sind.

Die Fruchtmasse in die vorbereitete Form geben und erkalten lassen. Über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Ein Schneidebrett mit Backpapier belegen und das Pâte stürzen. Mit einem langen Messer in kleine Würfel oder die gewünschte Größe und Form schneiden.

Die Fruchtwürfel in Kristallzucker wälzen.

Beitragsbild: Erinnerung an den Sommer in Frankreich.

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