Pilze brauchen viel Feuchtigkeit und hier hat es, im Gegensatz zu Deutschland, den ganzen Sommer lang unendlich viel geregnet. Und es regnet immer noch viel. Aber das ist ja normal, den nun ist es Herbst und da gehört das ja dazu. Das viele Wasser bringt die Pilze zum wachsen und die Wälder hier sind voller Pilze.
In Norwegen kennen die meisten Leute nur Pfifferlinge. Sie haben ihre geheimen Stellen im Wald, wo sie welche finden, und diese verraten sie wirklich niemandem. Kommen mit riesigen Körben herrllchster Pfifferlinge heim und füllen ihre Gefrierschränke. Aber kein Gedanke, daß man mal einen Tip bekommen könnte. Nur so ungefähre Andeutungen.
Ich habe jahrelang versucht, eine solche geheime Stelle zu entdecken, es war mir bis jetzt aber nicht geglückt. Bisher mußte ich mich daher mit den von den anderen verschmähten Rotkappen zufrieden geben. Und ab und zu mal, aber eher selten ein Steinpilz. Dieses Jahr habe ich endlich mal ein Pilzbuch zur Hand genommen und zwei andere Arten Pilze gelernt. Es begann mit dem Piggsopp. Auf deutsch heißt er Semmelstoppelpilz. Von dem hatte ich vorher noch nie etwas gehört. Komisch eigentlich. Bei Wikipedia steht, das er weit verbreitet ist. Und das ist er hier auf jeden Fall. Und er ist weiß und ganz leicht zu sehen. Und wenn man den ersten gefunden hat, dann stehen rund herum in der Gegend noch ganz viele andere, so das man seinen Beutel ganz schnell füllen kann. Es gibt fast keine Verwechslungsgefahr und er schmeckt wirklich vorzüglich. Der Semmelstoppelpilz hat festes Fleisch und ein schönes an Pfifferlinge erinnerndes Aroma. Und er hat fast nie Würmer. Ich kann wirklich empfehlen, niemals an einem solchen herrlichen Pilz vorbeizugehen ohne ihn mitzunehmen.
Nachdem wir mehrere Male einfache gebratene Pilze gegessen hatten, probierten wir Semmelstoppelpilz-Risotto. Ws für ein schönes Wort! Und dieses Risotto war wirklich großartig!
Es steht geschrieben, daß die Zutaten für 4 Personen reichen. Aber als mein Mann und ich mit dem Essen fertig waren, war nur ein ganz kleiner Rest übrig.
Zutaten:
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
9dl Bouillon
4 EL Butter
1dl Weißwein
3dl Risottoreis
400g Pilze
75g Speck
Pfeffer
Salz
30g frisch geriebenen Parmesan
Zubereitung:
Pfifferlinge reinigen. Speck und Zwiebeln würfeln. Knoblauch fein hacken. Parmesan reiben. Brühe kochen und warmhalten. Kann man auch aus Würfel oder Pulver herstellen. Speck braten, wenn er kross ist die Pilze zugeben und so lange braten, bis sie kein Wasser mehr abgeben. Erst dann mit Salz und Pfeffer würzen. In einem großen Topf 2 EL Butter schmelzen und die Zwiebeln braten bis die glasig sind. Zum Schluß den Knoblauch ganz kurz mitbraten. Dann den Reis zugeben und diesen mitraten bis er glänzt. Dann den Wein zugeben und einkochen lassen. Wenn der Wein eingekocht ist, gibt man nach und nach etwas vond der Brühe dazu und läßt diese jedesmal einkochen, bevor man neue zugibt. Wenn die gesamte Flüssigkeit aufgebraucht ist, sollet der Reis gut sein. Dann rührt man Parmesan, die restliche Butter und die gebratene Pilzmischung unter das Risotto, und schmeckt noch mal mit Salz und Pfeffer ab.



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