Dekonstruierte Schokoladenpuddingtorte

Hier findet ihr ein Rezept für einen Schokoladenpudding ganz ohne Puddingpulver, der auch noch viel besser schmeckt als jeder aus Halbfabrikaten hergestellte. Wer allerdings auf eine Torte hofft, dem empfehle ich erst mal ALLES hier zu lesen, bevor er/sie ans Werk geht…

Habe mal wieder in meinen vielen Backbüchern gestöbert, weil ich auf der Suche nach einem Rezept für den Geburtstagskuchen für meinen Mann war und wollte gerne etwas Neues ausprobieren.

Aus dem Regal zog ich „det bäste från Magnolia Bakery New York von Allysa Torey, wohl eine der Mitbegründerinnen der Magnolia Bäckerei, und „verschwedischt“ von Annette Rosvoll.

Der Umschlag schön rosa und hellblau mit einer prächtigen mit rosa Nelken dekorierten Cremtorte drauf.

Es steckten schon jede Menge Zettel in dem Buch – Rezepte, die ich vor langer Zeit mal als ausprobierwürdig bewertet habe: CreamCheeseCrumbBuns und Oatmeal Muffins, Old-fashionedWhiteCake, StrawberryCreamCheesePai und schließlich ChocolatePuddingPai.

Der letzte sollte es sein. Man braucht für ihn Keks-Reste. Aus denen und Butter sollte der Boden gebacken werden und darauf sollte eine reichhaltige Schokoladenpuddingschicht kommen.

Das hörte sich alles ganz einfach an. Ich hatte zwar ein paar Zweifel daran, daß die Puddingschicht wirklich fest wird. Aber wenn es nun mal im Backbuch stand, fand ich, war es wert, das auszuprobieren. Ich nahm noch ein paar kleine Verbesserungen vor: ließ den zusätzlichen Zucker im Keksboden weg und erhöhte die Menge Schokolade in der Puddingschicht von 30g auf 100g. Der Geschmack des Puddings würde auf keinen Fall unter der Verwendung von mehr Schokolade leiden.

Im Rezept war angegeben, daß man den Pai mindesten 2 Stunden in den Kühlschrank stellen soll, bevor man ihn anschneidet. Meiner stand sogar 3 Stunden. Aber als ich den Ring von der Springform entfernte, trat genau das ein, was wohl DER ALPTRAUM eines jeden Cremkuchenbäckers ist: Die Cremeschicht neigte sich langsam und unheilverheißend nach allen Seiten. In der Mitte traten kleine Risse auf, die sich langsam unter meinen schreckgeweiteten Augen verlängerten und verbreiterten und schließlich den ganzen Pai von einer zur anderen Seite durchzogen. Zum Schluß brach die ganze Puddingschicht auseinander und verteilte sich als äußerst unschöne dunkelbraune Masse über den großen Teller, den ich glücklicherweise darunter gestellt hatte.

Die nun ohne Verzögerung durchgeführte Geschmacksprobe ergab, daß hier zwar kein dekorativer aber doch ein ausgeprägter gustatorischer Wert geschaffen worden war. Und diesen galt es zu bewahren. Also zerteilte ich den Keksboden in kleine Stücke so gut es ging, löffelt die „Torte“ in eine hübsche Glasschüssel und servierte statt eines langweiligen Pais einen „deconstrucktet, smooth, crunchy and rich chocolatecream-pai“ als Dessert. Es schmeckte herrlich!

Zutaten für den Boden:

220g Kekse, gerne Reste

100g geschmolzene Butter

Für die Puddingschicht:

9,5dl Milch

½ dl Maisstärke

1 dl Kakaopulver ungesüßt

2 TL Vanillezucker

3dl Zucker

100g dunkle Schokolade

Zubereitung:

Den Ofen auf 180 Grad vorhheizen. Die Butter schmelzen. Die Kekse im Mixer zu Krümeln mahlen, und wenn sie krümelig genug sind, die Butter zugeben und noch mal durchmixen.

Eine ungefär 24cm große Springform mit Backpapier auslegen und die Butterkekskrümel gleichmäßig in der Form verteilen und festdrücken. Dann bäckt man den Boden 10 Minuten.

Für den Pudding mischt man Kakaopulver, Vanillezucker, Zucker und Maisstärke in einem Topf, der groß genug ist, um auch noch die Milch aufzunehmen. Dann gibt man nach und nach die Milch dazu und verrührt alles mit einem Schneebesen bis keine Klümpchen mehr zu sehen sind. Der Pudding wird vorsichtig auf dem Herd erwärmt und dabei muß man immer rühren, damit er nicht anbrennt. Wenn er blubbert solle man ihn unter Rühren noch 3-4 Minuten auf schwacher Hitze weiterkochen. Vom Herd nehmen und die in Stücke gebrochene Schokolade einrühren und schmelzen lassen.

Jetzt muß man sich entscheiden ob man versuchen will, eine richtige Torte hinzukriegen oder ob man gleich die sichere deconstructet Variante zubereitet.

Wählt man die erste Variante, kippt man den Pudding auf den Tortenboden und läßt ihn am besten erst mal abkühlen, bevor man ihn in den Kühlschrank stellt. Dort sollte er auf jeden Fall wesentlich mehr als 3 Stunden stehen, am besten eine ganze Nacht.

Ich empfehle gleich den Tortenboden in Stücke zu brechen oder zu schneiden. Die Keksstücke unter die Schokocreme zu mischen und diese in eine hübsche Schüssel zu füllen. Ein Keks Sahne obendrauf kann, muß aber nicht sein.

Bild: Auf dem Weg zum Per Kalsa Tind – Berg bei Bodö, Nordnorwegen

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