Eigentlich wäre ja jetzt die Zeit, ausgedehnte Skitouren zu unternehmen. Im Gegensatz zu Südnorwegen und vielen Teilen Deutschlands haben wir hier nur ganz wenig Schnee. Ende Januar hat das Unwetter Frank unser bisschen Schnee weggeweht. Geblieben ist eine grosse Kälte. Minus 8 bis 12 Grad, und wegen der Luftfeuchtigkeit so nahe am Meer und dem ständigen Wind werden daraus gefühlte minus 15 bis 20 Grad. Also eigentlich nicht so gute Voraussetzungen, um sich an der frischen Luft zu bewegen. Aus der Not läßt sich aber ganz leicht eine Tugend machen – wenn man Schlittschuhe besitzt. Denn diese sind seit Januar hier in der Gegend so ziemlich ausverkauft.
Es gibt eine Vielzahl kleiner und größerer Seen, die inzwischen fast alle zugefroren sind. Und diese sind jetzt zum Tummelplatz von Bodøs freiluftinteressierter Bevölkerung geworden. Sonntag parken Autoschlangen an Strassen in der Natur, wo sonst eigentlich kein Mensch zu finden ist. In Facebookgruppen werden Angaben über Eisdicke – und -beschaffenheit und fantastische Bilder von zugefrorenen Seenlandschaften veröffentlicht.
An den Ufern werden Sonntag überall kleine Feuer entfacht, wo sich Familien versammeln, Würstchen an Spießen grillen und Kaffee kochen.
Es macht viel Spaß auf diesen unbekannten und selten zugänglichen Eisflächen, Schlittschuh zu laufen.
Wegen der Kälte packe ich mir kleine Wärmekissen in die dick isolierten Schuhe. Ziehe 2 Wollunterhosen, eine Wanderhose und eine gesteppte Wärmehose übereinander an. Auch den Oberkörper beschütze ich mit Wollhemd, Wolljacke und 2!!! Daunenjacken übereinander. Aber dann kann es losgehen.
Ich habe mir neue Schlittschuhe gekauft. Diese lassen sich außen an den Wanderschuhen befestigen. So daß ich sie ganz leicht an- und abnehmen kann.
Die Wanderung beginnt an der Straße, die von Bodø nach Kjerringøy führt. Nur wenige Kilometer vor dem Fähranleger. Ich habe einfach an der Straße in der Nähe des Skarvtnet geparkt. Dann ging ich zuerst nordwestlich zum und über das Langvatnet, Mjellevatnet, Nonsvatnet und zurück zum Ausgangspunkt. Für die Anschlußrunde ging ich über die Straße auf einem kleinen Pfad runter zum Nordlivatnet. Von dort aus diversen kleinen Seen folgend zum Steigtindvatnet. Insgesamt fast 14 km Eis- und Wandertour.

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